Wenn Fakten nach hinten losgehen: Das Mysterium des Backfire-Effekts

Wir leben in einer Zeit der Information – eigentlich ein Segen, oder? Wir haben Zugriff auf Wissen wie nie zuvor, können uns schlau machen, Fakten checken und unsere Meinungen auf fundierte Grundlagen stellen. Theoretisch zumindest. Denn in der Realität sieht es oft anders aus. Wir alle kennen diese Diskussionen, in denen man mit Fakten und Argumenten aufwartet, um jemanden von einer falschen Annahme zu überzeugen – und am Ende das Gefühl hat, dass man die Person nur noch mehr in ihrer Überzeugung bestärkt hat. Fast so, als würden Fakten nach hinten losgehen. Und genau dieses Phänomen hat in der Psychologie einen Namen: der Backfire-Effekt. Klingt erstmal nach Science-Fiction, ist aber knallharte Realität und betrifft uns alle im Alltag, in der Politik und in den sozialen Medien. Aber was steckt dahinter? Und gibt es ein Gegenmittel gegen diese Meinungs-Immunisierung? Ein spannendes Experiment sollte Licht ins Dunkel bringen.

Politik, Falschinformationen und der "Waffenschein-Effekt"

Das Backfire-Effekt-Experiment, das wir uns genauer anschauen wollen, stammt aus dem Jahr 2010 und wurde von den Politikwissenschaftlern Brendan Nyhan und Jason Reifler durchgeführt. Die beiden wollten untersuchen, wie Menschen auf Korrekturen von Falschinformationen reagieren – insbesondere im politischen Kontext.…