Street Art: Subkulturelle Wurzeln und kunstweltliche Anerkennung
Street Art, einst als rebellische Form urbaner Selbstexpression gestartet, hat eine bemerkenswerte Reise von den schattigen Gassen der Subkultur bis in die glänzenden Hallen der etablierten Kunstwelt hinter sich. Diese Kunstform, die auf den lebendigen Straßen großer Metropolen wie New York City und Philadelphia wurzelt, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem global anerkannten Phänomen entwickelt. Ursprünglich als Mittel für Gangs genutzt, um Territorien zu markieren, oder als Ventil für sozialen und politischen Ausdruck, hat Street Art die Art und Weise, wie wir über öffentliche Räume und Kunst denken, grundlegend verändert.
Die Anfänge dieser Bewegung in den 1960er Jahren zeugen von einer Zeit, in der Künstler die Stadt als Leinwand nutzten, um ihre Botschaften zu verbreiten. Mit der Zeit haben Pioniere wie Keith Haring und Jean-Michel Basquiat Street Art aus den Straßenschluchten New Yorks in die Galerien und Museen der Welt gebracht, wodurch sie nicht nur die künstlerische Landschaft neu definierten, sondern auch die Anerkennung und Validierung dieser Kunstform in der Gesellschaft vorantrieben. Die Verbreitung und Popularisierung durch Künstler wie Banksy hat die Debatte um die Kommerzialisierung und den kulturellen Wert von Street Art weiter entfacht und zeigt, wie Street Art das Spannungsfeld zwischen Untergrundkultur und Mainstream-Kunstwelt navigiert.
Heute steht Street Art für viel mehr als nur Graffiti an einer Wand; sie umfasst eine Vielzahl von Formen und Medien, die von Schablonen über Aufkleber bis hin zu komplexen Muralen und Installationen reichen. Sie trägt oft eine starke politische oder soziale Botschaft, die darauf abzielt, Diskussionen anzuregen und die Betrachter zum Nachdenken zu bewegen. Gleichzeitig wirft die zunehmende Kommerzialisierung Fragen nach der Authentizität und der Zukunft dieser Kunstform auf.
In diesem Blogartikel werden wir die faszinierende Entwicklung von Street Art beleuchten, von ihren subkulturellen Wurzeln bis hin zu ihrer heutigen Rolle in der Kunstwelt. Wir werden die wichtigsten Momente, Künstler und Bewegungen untersuchen, die dazu beigetragen haben, dass Street Art eine solch prominente Stellung in der kulturellen Landschaft einnehmen konnte. Begleiten Sie uns auf dieser Reise durch die farbenfrohen Straßen der Geschichte, um zu verstehen, wie Street Art die Barrieren des Ausdrucks durchbrochen hat und was ihre Zukunft bereithalten könnte.
Die Wurzeln der Street Art
Die Wurzeln der Street Art sind tief in den urbanen Landschaften der späten 1960er und frühen 1970er Jahre verankert, einer Zeit, die von sozialen Umbrüchen und einer starken Gegenkultur geprägt war. Diese Kunstform hat ihre Ursprünge in den Vereinigten Staaten, insbesondere in den pulsierenden Straßen von New York City und Philadelphia, wo sie als direkte Antwort auf die sozialen und politischen Spannungen der Zeit entstand. Street Art, damals hauptsächlich in der Form von Graffiti, begann als ein Mittel für städtische Jugendliche und Künstler, ihre Stimmen in einer Gesellschaft zu erheben, die sie oft übersehen oder unterdrückt hat.
In New York City, dem unbestrittenen Epizentrum dieser aufkommenden Kunstbewegung, verwandelten Künstler verlassene Gebäude, U-Bahn-Wagen und jede verfügbare Fläche in Leinwände für ihre Botschaften. Diese frühen Werke waren geprägt von Tags und Signaturen, die sowohl territoriale Markierungen als auch Ausdrucksformen individueller Identität waren. Es war eine Zeit, in der die Stadt finanziell am Boden lag, was paradoxerweise den kreativen Raum für diese neue Form des künstlerischen Ausdrucks bot.
Die "Golden Age" der New Yorker Street Art in den 1970er Jahren zeichnete sich durch eine Explosion kreativer Energie und Innovation aus. Künstler experimentierten mit verschiedenen Stilen und Techniken, von einfachen Tags bis hin zu komplexen und farbenfrohen Wandmalereien. Diese Periode sah die Geburt von Ikonen wie Keith Haring und Jean-Michel Basquiat, deren Arbeiten die Grenzen zwischen der Straße und der traditionellen Kunstwelt verwischten. Haring mit seinen lebendigen, cartoonhaften Figuren und Basquiat mit seiner rohen, expressiven Bildsprache brachten Street Art in die Galerien und erregten die Aufmerksamkeit einer breiteren Öffentlichkeit.
Street Art war von Anfang an mehr als nur Vandalismus oder öffentliche Unordnung; sie war ein Spiegel der Gesellschaft, ein Mittel zum Dialog und eine Form des Widerstands. Durch ihre direkte und unmittelbare Natur sprach sie Themen an, die in den Medien und der öffentlichen Debatte oft ignoriert oder gemieden wurden. Die Künstler nutzten die Straße, um politische Unzufriedenheit, soziale Ungerechtigkeiten und Gemeinschaftsgefühl auszudrücken, was Street Art zu einem mächtigen Werkzeug sozialer Kommentierung machte.
Die Entwicklung von Street Art von einer subkulturellen Ausdrucksform zu einer anerkannten Kunstbewegung ist ein Zeugnis ihrer Anpassungsfähigkeit, Vielfalt und ihres unermüdlichen Drangs, die Konventionen zu hinterfragen. Trotz ihrer kommerziellen Erfolge und der Akzeptanz in der Kunstwelt behält Street Art ihren rebellischen Geist und ihre Fähigkeit bei, Konversationen in und über den öffentlichen Raum zu provozieren. Die Wurzeln der Street Art, tief verankert in den sozialen und kulturellen Kämpfen ihrer Zeit, bleiben ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität und Bedeutung.
Schlüsselmomente der Anerkennung
Die Anerkennung der Street Art in der Kunstwelt wurde durch eine Reihe von Schlüsselmomenten und wegweisenden Künstlern markiert, die die Grenzen zwischen der subkulturellen Ausdrucksform und der etablierten Kunstwelt verwischten. Diese Momente der Anerkennung veränderten nicht nur die Wahrnehmung von Street Art, sondern auch ihre Position innerhalb der Kunstgeschichte.
Die Rolle von Pionierkünstlern
Die 1980er Jahre waren ein entscheidendes Jahrzehnt für die Street Art, geprägt durch die Arbeiten von Künstlern wie Keith Haring und Jean-Michel Basquiat. Haring, bekannt für seine lebhaften, cartoonhaften Figuren, nutzte die New Yorker U-Bahn als Galerie für seine Kunst, die schnell die Aufmerksamkeit sowohl der Öffentlichkeit als auch der Kunstszene auf sich zog. Basquiat, der von der Graffiti-Szene zum anerkannten Maler aufstieg, brachte die rohe Energie und den sozialen Kommentar der Street Art in die Galerien. Beide Künstler spielten eine zentrale Rolle dabei, Street Art als legitime Kunstform zu etablieren.
Banksy und die globale Anerkennung
Ein weiterer Schlüsselmoment war das Aufkommen von Banksy, einem anonymen Street-Art-Künstler aus England, dessen satirische und politisch aufgeladene Werke weltweit für Aufsehen sorgten. Banksys Fähigkeit, durch seine Kunst gesellschaftliche und politische Themen zu kommentieren, hat nicht nur seine eigene Bekanntheit gesteigert, sondern auch der Street Art als Ganzes zu größerer Akzeptanz verholfen. Seine Ausstellungen und öffentlichen Interventionen brachten Street Art in ein neues Licht und zeigten, dass sie kraftvolle Botschaften übermitteln kann, die weit über die Straßenecke hinausreichen.
Institutionelle Anerkennung und Ausstellungen
Die Aufnahme von Street Art in renommierte Institutionen und Museen war ein weiterer Schritt in Richtung ihrer Anerkennung. Ausstellungen wie "Art in the Streets" im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, im Jahr 2011, die eine umfassende Übersicht über die Geschichte der Street Art boten, spielten eine entscheidende Rolle dabei, Street Art als bedeutende künstlerische Bewegung zu etablieren. Diese Ausstellungen boten eine Plattform, um die Vielfalt und Tiefe der Street Art zu erkunden und sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Street Art in der kommerziellen Kunstwelt
Trotz der anfänglichen Skepsis hat die kommerzielle Kunstwelt Street Art zunehmend akzeptiert, was sich in hohen Auktionspreisen für Werke bekannter Street-Art-Künstler widerspiegelt. Diese kommerzielle Anerkennung hat dazu beigetragen, Street Art als wertvolle und begehrte Kunstform zu etablieren, obwohl sie auch Fragen bezüglich Kommerzialisierung und Authentizität aufwirft.
Diese Schlüsselmomente der Anerkennung unterstreichen den dynamischen und oft kontroversen Weg der Street Art von den Rändern der Gesellschaft in das Zentrum der kulturellen Anerkennung. Durch die Bemühungen von Pionierkünstlern, die Unterstützung von Galerien und Museen sowie das wachsende Interesse des Publikums hat Street Art ihre Position als wesentliche und einflussreiche Kunstform in der modernen Kunstwelt gesichert.
Street Art als globales Phänomen
Street Art hat sich von ihren bescheidenen Anfängen auf den Straßen von New York City und Philadelphia zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, die urbane Landschaften auf der ganzen Welt prägt. Diese globale Ausbreitung wurde durch eine Kombination aus technologischen Fortschritten, sozialen Medien und einer zunehmenden Anerkennung der Kunstform selbst ermöglicht. Heute ist Street Art in fast jeder großen Stadt auf der Welt zu finden, von London über Berlin bis hin zu São Paulo und darüber hinaus, wobei jede Region ihre einzigartigen Stile und Techniken beiträgt.
Die globale Natur der Street Art spiegelt sich in der Vielfalt ihrer Themen und der Bandbreite der Künstler wider, die von lokalen Akteuren bis zu international anerkannten Namen reichen. In Europa zum Beispiel hat die Street Art tiefe Wurzeln in den politischen und sozialen Bewegungen geschlagen, wie die Berliner Mauer zeigt, die zu einem monumentalen Leinwand für Künstler aus der ganzen Welt wurde. In Lateinamerika, insbesondere in Städten wie Buenos Aires, reflektiert Street Art oft die sozialen und politischen Kämpfe der Region, mit einem starken Fokus auf Gemeinschaft und Identität.
Ein Schlüsselaspekt der globalen Street Art-Szene ist ihre Fähigkeit, lokale Themen aufzugreifen und gleichzeitig universelle Botschaften zu vermitteln. Künstler wie Eduardo Kobra, der für seine farbenfrohen und oft historischen Wandgemälde bekannt ist, haben Werke geschaffen, die weltweit Anerkennung gefunden haben. Kobras Wandbilder, die auf fünf Kontinenten zu finden sind, zeugen von der globalen Reichweite und dem universellen Appeal der Street Art.
Die Techniken und Medien, die in der Street Art verwendet werden, haben sich ebenfalls diversifiziert, von traditionellem Graffiti und Schablonenkunst bis hin zu komplexen Muralen, Installationen und sogar digitalen Interventionen. Diese Vielfalt an Ausdrucksformen ermöglicht es Street Art, eine breite Palette von Themen und Ideen zu erforschen, von Umweltbewusstsein und sozialer Gerechtigkeit bis hin zu persönlicher Freiheit und Identität.
Die Rolle sozialer Medien hat die Verbreitung von Street Art exponentiell beschleunigt, indem sie Künstlern eine Plattform bietet, um ihre Werke einem globalen Publikum vorzustellen. Instagram und andere Plattformen haben es ermöglicht, dass Street Art aus abgelegenen oder schwer zugänglichen Standorten eine weltweite Anerkennung findet. Dies hat nicht nur die Karrieren einzelner Künstler gefördert, sondern auch dazu beigetragen, Street Art als eine dynamische und relevante Kunstform innerhalb der globalen Kunstgemeinschaft zu etablieren.
Trotz ihrer globalen Präsenz und Anerkennung bleibt Street Art tief in den lokalen Gemeinschaften verwurzelt, aus denen sie entsteht. Sie reflektiert die kulturellen, sozialen und politischen Realitäten dieser Gemeinschaften und dient oft als Stimme für diejenigen, die sonst ungehört bleiben würden. Die globale Ausbreitung von Street Art unterstreicht nicht nur die universelle Natur der künstlerischen Expression, sondern auch die spezifischen lokalen und regionalen Geschichten, die sie erzählt.
Techniken und Themen
Die Vielfältigkeit der Street Art manifestiert sich nicht nur in ihrer globalen Präsenz, sondern auch in den zahlreichen Techniken und Themen, die sie umfasst. Diese Kunstform hat sich weit über die ursprünglichen Graffiti-Tags hinausentwickelt und umfasst heute eine breite Palette von Ausdrucksformen, die von einfachen Skizzen bis hin zu komplexen, mehrschichtigen Installationen reichen. Jede Technik und jedes Thema in der Street Art trägt auf einzigartige Weise dazu bei, die städtische Umgebung zu bereichern und gleichzeitig tiefgreifende Diskussionen und Reflexionen anzustoßen.
Techniken in der Street Art
Die Techniken der Street Art reichen von traditionellen Sprühdosen-Graffitis und Schablonenkunst bis hin zu innovativen Ansätzen wie Yarnbombing, Mosaiken und digitaler Projektionskunst. Sprühdosen und Marker sind nach wie vor beliebte Werkzeuge für Street-Art-Künstler, ermöglichen sie doch schnelle und effektive Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Schablonenkunst, popularisiert durch Künstler wie Banksy, ermöglicht die schnelle Reproduktion komplexer Bilder und hat sich als kraftvolles Medium für politische und soziale Kommentare etabliert.
Jenseits dieser traditionelleren Techniken haben Künstler mit verschiedenen Materialien und Medien experimentiert, um ihre Botschaften zu vermitteln. Yarnbombing, das Umhüllen öffentlicher Objekte mit gestrickten oder gehäkelten Werken, fügt der urbanen Landschaft weiche, unerwartete Texturen hinzu und hinterfragt traditionelle Vorstellungen von öffentlicher Kunst. Mosaikkunst und Installationen nutzen die physische Struktur der Stadt, um immersive Erlebnisse zu schaffen, die oft die Grenzen zwischen der Kunst und ihrem Betrachter verwischen.
Themen der Street Art
Die Themen der Street Art sind ebenso vielfältig wie ihre Techniken. Viele Werke enthalten starke politische oder soziale Botschaften, die darauf abzielen, Bewusstsein zu schaffen und zur Diskussion anzuregen. Themen wie soziale Gerechtigkeit, Umweltbewusstsein, politischer Widerstand und die Feier der kulturellen Identität sind in der Street Art weltweit verbreitet. Durch die direkte Platzierung im öffentlichen Raum erreicht Street Art ein breites Publikum und bietet eine Plattform für Themen, die in anderen Medien möglicherweise unterrepräsentiert sind.
Darüber hinaus nutzen Street-Art-Künstler ihre Werke, um die Schönheit des Alltäglichen zu erforschen, persönliche Geschichten zu erzählen oder einfach die urbane Umgebung mit lebendigen Bildern und Farben zu bereichern. Die thematische Bandbreite von Street Art reicht von tiefgründigen und provokativen bis hin zu humorvollen und verspielten Darstellungen, was die Kunstform für ein breites Spektrum an Betrachtern zugänglich macht.
Die Kombination aus vielfältigen Techniken und Themen macht Street Art zu einer dynamischen Kraft im städtischen Raum, die nicht nur die physische Umgebung, sondern auch das soziale und kulturelle Gewebe der Städte prägt. Durch ihre Fähigkeit, komplexe Themen aufzugreifen und in den Alltag der Menschen zu integrieren, bleibt Street Art eine wesentliche Säule der zeitgenössischen Kunstszene und ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der sie entsteht.
Die Kommerzialisierung von Street Art
Die Kommerzialisierung von Street Art ist ein zweischneidiges Schwert, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Künstler und die Kunstform selbst mit sich bringt. Einerseits hat die Kommerzialisierung Street Art einem breiteren Publikum zugänglich gemacht, ihre Künstler finanziell unterstützt und zur Anerkennung von Street Art als legitime Kunstform beigetragen. Andererseits hat sie Fragen hinsichtlich Authentizität, Verkaufbarkeit und der ursprünglichen Intentionen der Street Art aufgeworfen.
Chancen durch Kommerzialisierung
Die Kommerzialisierung hat es einigen Street-Art-Künstlern ermöglicht, von ihrer Kunst zu leben, indem sie Aufträge von Unternehmen und privaten Sammlern erhalten. Ausstellungen in Galerien und Museen sowie der Verkauf von Drucken und Merchandise haben die finanzielle Lage vieler Künstler verbessert. Zudem hat die Einbindung von Street Art in Werbekampagnen und die Zusammenarbeit mit Marken die Sichtbarkeit dieser Kunstform erhöht und ihr Zugang zu neuen Plattformen und einem breiteren Publikum verschafft.
Herausforderungen und Kritik
Die Kommerzialisierung von Street Art hat jedoch auch zu Kritik geführt, insbesondere hinsichtlich der Frage, ob sie ihre subversive Kraft und Authentizität verliert, wenn sie Teil des Mainstreams wird. Kritiker argumentieren, dass die Annahme von Firmensponsoring und die Einbindung in kommerzielle Kampagnen die unabhängige und oft rebellische Natur von Street Art untergraben könnte. Zudem besteht die Gefahr, dass die kommerzielle Ausbeutung von Street Art zu einer Homogenisierung führt, die die Vielfalt und Kreativität, die diese Kunstform auszeichnen, einschränkt.
Ein weiterer Punkt der Kritik ist die Frage der Gentrifizierung. In einigen Fällen hat die Präsenz von Street Art in bestimmten Stadtteilen zu einem Anstieg der Immobilienpreise und zur Verdrängung der ansässigen Bevölkerung geführt. Während Street Art ursprünglich als Ausdrucksmittel marginalisierter Gruppen und als Kritik an etablierten Strukturen diente, kann ihre Kommerzialisierung unbeabsichtigt zum Motor von Prozessen werden, die den ursprünglichen Geist und die Ziele von Street Art untergraben.
Die Kommerzialisierung von Street Art ist ein komplexes Phänomen, das sowohl positive als auch negative Auswirkungen hat. Während sie Künstlern neue Möglichkeiten bietet und zur breiteren Anerkennung von Street Art beiträgt, wirft sie auch wichtige Fragen bezüglich der Integrität und des Wesens dieser Kunstform auf. Für Künstler und die Community bleibt es eine Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen kommerziellem Erfolg und der Bewahrung der authentischen, kritischen und unabhängigen Natur von Street Art zu finden.
Street Art heute
Street Art heute steht als globales Phänomen, das die Grenzen traditioneller Kunstformen sprengt und die Art und Weise, wie wir Kunst wahrnehmen und erleben, neu definiert. Von den Straßen Berlins bis zu den Gassen Tokios hat Street Art die urbane Landschaft in eine dynamische Leinwand verwandelt, die die vielfältigen Stimmen und Geschichten der Stadt erzählt.
Evolution und Akzeptanz
Die heutige Street Art ist geprägt von einer beispiellosen Diversität an Stilen, Techniken und Themen, die von lokalen und globalen Fragen zeugen. Die Kunstform hat sich weit über das Graffiti hinaus entwickelt und umfasst jetzt auch Mural-Kunst, Stencil-Art, Street-Installationen und digitale Interventionen. Diese Vielfalt spiegelt nicht nur die kreative Evolution der Künstler wider, sondern auch die wachsende Akzeptanz von Street Art als eine ernstzunehmende und wertvolle Form der öffentlichen Kunst.
Digitale Revolution und soziale Medien
Die Rolle sozialer Medien und digitaler Plattformen hat sich als entscheidend für die Verbreitung und Popularisierung von Street Art erwiesen. Instagram und andere soziale Netzwerke ermöglichen es Künstlern, ihre Werke einem globalen Publikum zu präsentieren und haben zur Entstehung einer vernetzten, weltweiten Street-Art-Community beigetragen. Dies hat nicht nur die Sichtbarkeit von Street Art erhöht, sondern auch zu einer schnelleren und breiteren Anerkennung von Street-Art-Künstlern geführt.
Street Art und gesellschaftliche Diskurse
Heute wird Street Art zunehmend als Medium für sozialen und politischen Kommentar genutzt, das auf drängende globale Themen wie Umweltzerstörung, soziale Ungleichheit, Menschenrechte und politische Unruhen aufmerksam macht. Durch ihre Präsenz im öffentlichen Raum bietet Street Art eine unmittelbare und zugängliche Form des Ausdrucks, die zur Reflexion und Diskussion anregt und oft eine breitere gesellschaftliche Resonanz findet.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Trotz ihrer Erfolge steht die Street-Art-Gemeinschaft weiterhin vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Legalität und den Erhalt von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Die Frage der Kommerzialisierung bleibt ebenfalls ein heiß diskutiertes Thema innerhalb der Community. Doch die anhaltende Innovation und die Fähigkeit von Street Art, sich anzupassen und zu entwickeln, lassen darauf schließen, dass sie auch in Zukunft eine wichtige Rolle im kulturellen und künstlerischen Diskurs spielen wird.
Street Art bleibt ein lebendiges Zeugnis der zeitgenössischen Kultur, das nicht nur die Wände unserer Städte verschönert, sondern auch als kraftvolles Instrument für Veränderung und als Spiegel der Gesellschaft dient. Ihre Zukunft sieht vielversprechend aus, da sie weiterhin Wege findet, um die Grenzen dessen, was Kunst sein kann und wo sie stattfinden kann, neu zu definieren.
Fazit
Die Reise der Street Art von den Schatten urbaner Subkulturen bis hin zur Anerkennung in der Kunstwelt illustriert eine bemerkenswerte Transformation. Diese Kunstform hat nicht nur die physischen Grenzen der Städte überschritten, sondern auch die konzeptionellen Grenzen dessen, was Kunst sein kann und wo sie stattfinden darf. Street Art hat bewiesen, dass Kunst nicht auf Galerien und Museen beschränkt sein muss, sondern überall im öffentlichen Raum gedeihen kann, wo sie die breite Masse erreicht und zum Nachdenken anregt.
Die Vielfalt der Techniken und Themen, die in der Street Art zum Ausdruck kommen, spiegelt die Komplexität und Dynamik des menschlichen Lebens wider. Von politischen und sozialen Kommentaren bis hin zu rein ästhetischen Schöpfungen bietet Street Art eine unendliche Palette an Perspektiven und Stimmen, die oft in traditionelleren Kunstformen fehlen. Die Rolle digitaler Medien und sozialer Netzwerke hat die Verbreitung und den Einfluss von Street Art exponentiell erhöht, was zu einer globalen Bewegung geführt hat, die Grenzen und Kulturen überschreitet.
Die Kommerzialisierung von Street Art ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt. Während sie den Künstlern Sichtbarkeit und finanzielle Unterstützung bietet, stellt sie auch die Authentizität und die subversiven Wurzeln der Street Art in Frage. Es ist entscheidend, dass Street Art ihre Integrität bewahrt und nicht zu einem bloßen Werkzeug der Markenwerbung verkommt.
Die Zukunft der Street Art sieht vielversprechend aus, solange sie ihre Fähigkeit beibehält, zu provozieren, zu hinterfragen und die Gesellschaft zu reflektieren. Als lebendiges Zeugnis der Zeitgeschichte und als Spiegel der kulturellen Dynamik hat Street Art das Potenzial, weiterhin wichtige Diskussionen anzustoßen und als kraftvolles Medium des sozialen und politischen Kommentars zu dienen.
Letztlich erinnert uns Street Art daran, dass Kunst eine universelle Sprache ist, die die Macht hat, Menschen zu vereinen, Bewusstsein zu schaffen und Veränderungen zu inspirieren. In einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien und schnellem Konsum geprägt ist, bleibt Street Art ein kritisches und lebendiges Zeugnis der Kraft des kreativen Ausdrucks.
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