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Die Tiefen von Heideggers Denken: Eine Reise nach der Kehre

Liebe Leserinnen und Leser der Wissenschaftswelle.de,


In der Welt der Philosophie gibt es Namen, die die Jahrhunderte überdauern und deren Gedanken auch heute noch unsere Gesellschaft prägen. Einer dieser Namen ist Martin Heidegger, ein deutscher Philosoph, dessen Arbeit und Denken das 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst haben. Insbesondere Heideggers sogenannte "Kehre", die Wendung in seinem Denken in den 1930er Jahren, markiert einen spannenden und bisweilen kontrovers diskutierten Punkt in seiner philosophischen Laufbahn. Dieser Artikel wird Sie auf eine Reise durch Heideggers spätere philosophische Perioden nehmen und versuchen, die Tiefe und Komplexität seines Werks nach der Kehre zu erfassen.


Heidegger, der zunächst als bahnbrechender Existentialist und Phänomenologe bekannt wurde, wandelte seine Philosophie in den 1930er Jahren grundlegend. Diese Veränderung, die oft als sein Übergang von einer systematischen zu einer weniger systematischen, aber tieferen Form des philosophischen Denkens beschrieben wird, spiegelte sich in einer neuen Betonung der Sprache, der Poesie und einer kritischen Auseinandersetzung mit der westlichen Metaphysik wider. Seine Werke nach der Kehre sind geprägt von einem Stil, der sich von der klar strukturierten Argumentation seines Hauptwerks "Sein und Zeit" entfernt und sich stattdessen einer eher meditativen und reflektierenden Form der Philosophie zuwendet.


Der Artikel wird auch Heideggers kontroverse politische Entscheidungen und deren Auswirkungen auf sein Denken und seinen Ruf beleuchten. Es ist wichtig, die volle Komplexität dieses Denkers zu verstehen, der nicht nur mit seinen philosophischen Ideen, sondern auch mit seinen politischen Handlungen für Aufsehen sorgte.


Wir werden Heideggers Spätwerk aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, um eine umfassende Sichtweise auf seine Philosophie nach der Kehre zu bieten. Dabei werden wir uns sowohl auf seine Texte als auch auf die Interpretationen und Kritiken anderer Philosophen stützen, um ein vielschichtiges Bild zu zeichnen. Unser Ziel ist es, Heideggers Denken in seiner ganzen Tiefe zu erforschen und Ihnen als Leser eine fundierte Einsicht in seine komplexe Weltanschauung zu geben.


Begleiten Sie uns also auf dieser spannenden Entdeckungsreise durch das Spätwerk eines der einflussreichsten Philosophen des letzten Jahrhunderts. Wir werden sehen, wie Heidegger die philosophischen Diskussionen seiner Zeit prägte und wie seine Gedanken bis heute nachwirken.


Das Bild ist eine Vintage-Schwarz-Weiß-Fotografie eines Hörsaals aus dem frühen 20. Jahrhundert, gefüllt mit Studenten und einem Professor vorne, erinnernd an die akademische Umgebung, in der Martin Heidegger gelehrt und Vorlesungen gehalten haben könnte.

Heideggers Wandel in den 1930er Jahren


In den 1930er Jahren erlebte Heidegger, was viele als einen dramatischen Wendepunkt in seinem philosophischen Denken ansehen. Dieser Abschnitt unseres Artikels beleuchtet diese entscheidende Phase in Heideggers Karriere und die verschiedenen Faktoren, die zu diesem Wandel beitrugen.


Einer der auffälligsten Aspekte von Heideggers Kehre war seine kontroverse politische Beteiligung. 1933 trat Heidegger der NSDAP bei und wurde Rektor der Universität Freiburg. Diese Entscheidungen waren und sind Gegenstand intensiver Diskussionen und Kritik. Heideggers politische Handlungen während dieser Zeit werfen Schatten auf seine philosophische Glaubwürdigkeit und Integrität und sorgen bis heute für Debatten über das Verhältnis zwischen Philosophie und Politik. Es ist unerlässlich, diese Aspekte zu betrachten, um ein vollständiges Verständnis von Heideggers späterem Werk zu erhalten​​​​.


Gleichzeitig markierte diese Periode eine tiefgreifende Verschiebung in Heideggers philosophischem Ansatz. Von der systematischen Struktur, die sein Frühwerk, insbesondere "Sein und Zeit", prägte, bewegte sich Heidegger weg zu einem Stil, der oft als weniger systematisch, aber tiefgründiger beschrieben wird. Er wandte sich der Exegese philosophischer und literarischer Texte zu, vor allem der Vorsokratiker, aber auch von Kant, Hegel, Nietzsche und Hölderlin. Diese Verschiebung spiegelte eine veränderte Sichtweise auf die Rolle der Sprache in der Philosophie wider und zeigte ein verstärktes Interesse an der Poesie​​.


Zu den zentralen Themen, die Heidegger in dieser Zeit beschäftigte, gehörte die Frage nach der "Essenz der Wahrheit". Diese Auseinandersetzung führte ihn zu einer tiefen Reflexion über Sprache und deren Bedeutung für das philosophische Denken. Die Betonung der Sprache in Heideggers späterem Werk ist nicht nur eine stilistische Entscheidung, sondern reflektiert seine Überzeugung, dass Sprache der Schlüssel zur Entfaltung der Frage nach dem Sein ist.


Die zentralen Themen nach der Kehre


Nach der politisch und philosophisch turbulenten Phase in den 1930er Jahren entwickelte sich Martin Heidegger zu einem der komplexesten Denker des 20. Jahrhunderts. In diesem Abschnitt widmen wir uns den zentralen Themen seines Werks nach der Kehre, die eine tiefgreifende Verschiebung in seinem philosophischen Ansatz markierten.


Eines der prägendsten Themen in Heideggers späterem Schaffen war das "Wesen der Wahrheit". Diese Auseinandersetzung ging weit über die traditionelle philosophische Erörterung hinaus und berührte Kernfragen der menschlichen Existenz und Erkenntnis. Heidegger betrachtete Wahrheit nicht mehr nur als eine Frage der Übereinstimmung von Aussage und Realität, sondern als ein Phänomen, das tief in der Struktur des Seins und der menschlichen Existenz verwurzelt ist. Dieser Ansatz führte zu einer intensiven Beschäftigung mit der Sprache als dem Medium, durch das Wahrheit erfahren und ausgedrückt wird.


Ein weiteres zentrales Thema in Heideggers Spätwerk war seine Faszination für Poesie. Er sah in der poetischen Sprache eine Möglichkeit, tiefer in die Geheimnisse des Seins einzudringen, als es die Alltagssprache erlaubt. Heideggers Vorlesungen über Hölderlin und andere Dichter zeugen von seinem Bestreben, durch Poesie zu einem tieferen Verständnis des Seins zu gelangen.

Heideggers kritische Betrachtung der westlichen Metaphysik, insbesondere seine Auseinandersetzung mit Nietzsche und dessen Kritik am Nihilismus, war ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil seines späteren Schaffens. Er sah in der westlichen philosophischen Tradition eine Tendenz zur Vereinfachung und Verdinglichung des Seins, die er durch seine philosophischen Untersuchungen zu überwinden suchte.


Diese thematischen Schwerpunkte in Heideggers späterem Werk zeigen eine deutliche Abkehr von der eher strukturierten Herangehensweise seines Frühwerks und spiegeln seine fortwährende Suche nach neuen Wegen des philosophischen Denkens wider.


Das Bild zeigt ein traditionelles deutsches Arbeitszimmer mit einem großen Holzschreibtisch, Bücherregalen voller Philosophiebücher, einer alten Schreibmaschine und einem großen Fenster mit Blick auf den Schwarzwald. Das Zimmer ist warm beleuchtet und strahlt eine klassische, intellektuelle Atmosphäre aus.

Spätere Schaffensphasen und Hauptwerke


In der späten Phase seines Schaffens, von den 1940er Jahren bis in die Mitte der 1970er Jahre, veröffentlichte Martin Heidegger eine Vielzahl von Werken, die verschiedene philosophische Fragestellungen beleuchteten. Diese Werke, die sowohl tiefgreifende Essays als auch Vorlesungen umfassten, prägten das philosophische Denken und die Diskurse der Moderne nachhaltig.


Zu den bemerkenswertesten Werken dieser Periode zählt "Was heißt Denken?" aus dem Jahr 1954. In diesem Werk setzte sich Heidegger mit der Natur des Denkens und der Rolle der Philosophie in der modernen Welt auseinander. Dieses Werk spiegelt seine fortgesetzte Beschäftigung mit der Sprache und der Bedeutung des Denkens für das menschliche Sein wider.

Ein weiteres Schlüsselwerk ist "Die Frage nach der Technik" aus dem Jahr 1953. In diesem Essay setzt sich Heidegger mit der zunehmenden Dominanz der Technologie in der modernen Gesellschaft auseinander und untersucht, wie diese die menschliche Beziehung zur Welt verändert. Heidegger argumentiert, dass die Technologie die Welt in einen "Bestand" verwandelt, der nur noch als Ressource für menschliche Zwecke betrachtet wird, und warnt vor den entmenschlichenden Effekten dieser Entwicklung.


In "Brief über den Humanismus" aus dem Jahr 1947 präsentierte Heidegger eine Antwort auf die Kritik an seinem philosophischen Ansatz und verteidigte seine Sichtweise des Seins und der Rolle des Menschen in der Welt. Dieses Werk ist eine zentrale Quelle für das Verständnis von Heideggers später Philosophie und ihrer Bedeutung für die humanistischen Diskurse.

Heideggers Auseinandersetzung mit der Poesie und der Sprache, insbesondere in seinen Vorlesungen über Hölderlin, verdeutlicht weiterhin seine Überzeugung von der Bedeutung der Dichtung für das philosophische Denken. Er sah in der Dichtkunst einen Weg, um tiefere Wahrheiten über das Sein zu enthüllen, die jenseits der Grenzen der Alltagssprache liegen.


Insgesamt zeichnen sich Heideggers spätere Schriften durch eine zunehmende Abstraktion und Komplexität aus. Sein Spätwerk ist geprägt von einem tiefen Nachdenken über die Grundlagen des Seins, die Natur der menschlichen Existenz und die Herausforderungen der modernen Welt. Diese Werke bleiben bis heute ein wichtiger Bestandteil philosophischer Diskussionen und haben die Weise, wie wir über viele grundlegende Fragen nachdenken, nachhaltig beeinflusst.


Heideggers philosophisches Erbe und Kritik


In der abschließenden Betrachtung von Martin Heideggers philosophischem Schaffen nach der Kehre ist es unerlässlich, sowohl sein Erbe als auch die Kritik, die er im Laufe seines Lebens und danach erfahren hat, zu beleuchten. Heideggers Einfluss auf die Philosophie und viele andere Disziplinen ist unbestreitbar, doch sein Werk bleibt von Kontroversen und komplexen Interpretationen durchzogen.


Heideggers philosophisches Erbe ist geprägt von seiner tiefgründigen Auseinandersetzung mit dem Sein, der Sprache und der Technologie. Seine Gedanken zur Ontologie, zur Rolle des Menschen in der Welt und zur Natur der Wahrheit haben die philosophische Diskussion im 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst und prägen sie weiterhin. Heideggers Einfluss erstreckt sich über die Grenzen der Philosophie hinaus in Bereiche wie die Literaturkritik, die Psychologie und die Theologie.


Gleichzeitig darf die Kritik an Heideggers Werk und besonders an seinem politischen Engagement nicht ignoriert werden. Seine Beteiligung am Nationalsozialismus und sein späteres Schweigen dazu werfen wichtige ethische Fragen auf, die bis heute Gegenstand intensiver Diskussionen sind. Diese Aspekte seines Lebens haben zu einer kritischen Hinterfragung seiner philosophischen Ansichten und deren möglicher Verbindung zu seinen politischen Entscheidungen geführt.

Neben der politischen Kritik gibt es auch philosophische Einwände gegen Heideggers Werk. Einige Kritiker bemängeln die Abstraktheit und Komplexität seiner späteren Schriften, die manchmal als schwer zugänglich oder gar obskur empfunden werden. Andere kritisieren die mystische und fast religiöse Tendenz in seinen Gedanken über das Sein und die Technologie.


Trotz dieser Kritikpunkte bleibt Heideggers Werk ein zentraler Bestandteil der modernen philosophischen Landschaft. Seine Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz und seine kritische Betrachtung der Moderne bieten weiterhin wertvolle Einsichten für das philosophische Denken und das Verständnis unserer heutigen Welt.


Fazit


Martin Heidegger, einer der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, hinterlässt ein komplexes und vielschichtiges Erbe. Seine "Kehre" und die darauffolgenden Schaffensphasen bieten tiefe Einblicke in die Natur des Seins, der Sprache und der menschlichen Existenz. Während seine politischen Entscheidungen und einige Aspekte seines philosophischen Ansatzes umstritten bleiben, ist die Bedeutung seines Werks für die philosophische Welt unbestreitbar. Heideggers Gedanken zur Ontologie, zum Verhältnis des Menschen zur Welt und zur Rolle der Technologie in der modernen Gesellschaft bleiben relevant und bieten wichtige Anstöße für weiterführende Diskussionen und Reflexionen.


Liebe Leserinnen und Leser, wir laden Sie ein, sich in den Kommentaren zu diesem Artikel zu beteiligen. Welche Aspekte von Heideggers Philosophie finden Sie besonders ansprechend oder problematisch? Wie sehen Sie sein philosophisches Erbe im Kontext der heutigen Welt? Teilen Sie Ihre Gedanken und Anregungen mit uns und der Wissenschaftswelle.de-Community.


 


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