Wenn unser Sonnensystem eine Familie ist, dann sind Exoplaneten die entfernten Cousins, die auf fremden Sternen wohnen. Sie gehören nicht zur Clique um unsere Sonne, sondern umkreisen ferne Sterne in anderen Sonnensystemen. Und obwohl man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann, sind sie mittlerweile echte Superstars der modernen Astronomie.
Der erste bestätigte Exoplanet wurde 1992 entdeckt – um einen Pulsar, also einen toten Stern. Was schon mal ziemlich dystopisch klingt. Dann, 1995, kam der erste „normale“ Exoplanet um einen sonnenähnlichen Stern: 51 Pegasi b – ein heißer Gasriese, der seinem Stern näher steht als Merkur der Sonne. Seitdem ging’s ab wie eine Rakete: Über 5.000 Exoplaneten wurden bisher entdeckt – und jedes Jahr kommen neue dazu.
Aber wie findet man überhaupt einen Planeten, den man nicht direkt sehen kann?
Die meisten werden durch indirekte Methoden entdeckt:
Transitmethode: Wenn ein Planet vor seinem Stern vorbeizieht, wird das Sternenlicht minimal dunkler – wie bei einem Mini-Sonnenfinsternis-Event. NASA’s Kepler-Teleskop war darin der absolute Boss.
Radialgeschwindigkeitsmethode: Planeten ziehen auch ein bisschen an ihrem Stern – dieses Wackeln kann man messen. Klingt nach interstellarer Tanzanalyse? Ist es im Prinzip auch.
Und jetzt kommt der aufregendste Teil: Unter den tausenden Exoplaneten befinden sich nicht nur Gasriesen à la Jupiter oder heiße Höllenwelten, sondern auch potenzielle erdähnliche Planeten in der sogenannten habitablen Zone – also in dem Bereich, wo es nicht zu heiß und nicht zu kalt ist. Genau richtig für flüssiges Wasser. Und wer weiß: vielleicht auch für Leben.
Exoplaneten haben teils schräge Namen wie Kepler-22b, TRAPPIST-1e oder HD 189733 b (der übrigens wegen seiner Zusammensetzung blaue Regenstürme aus geschmolzenem Glas haben könnte – no joke). Und sie zeigen, wie verrückt und vielfältig Planeten sein können: Super-Erden, Mini-Neptune, Lava-Welten, Wasserkugeln – ein kosmischer Planetenzoo.
Die Frage ist also nicht mehr „Gibt es Exoplaneten?“, sondern:
„Wie viele davon sind so wie wir?“
Und „Sind wir allein?“
Kurz gesagt: Exoplaneten erweitern unseren Horizont. Sie sind wie Spiegel anderer Welten – und vielleicht, irgendwann, die nächste Adresse für die Menschheit.