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C-14-Methode

Archäologie & Physik

Eine Wissenschaftlerin scannt ein altes Holzstück mit einem futuristisch leuchtenden C-14-Gerät. Aus dem Scanner steigt eine spiralförmige Zeitlinie auf, gespickt mit Jahreszahlen und historischen Symbolen – ein visuelles Fenster in die Vergangenheit.

Ein Stück Holz liegt in einer Höhle. Kein Zettel dran, keine Jahreszahl eingeritzt – und doch willst du wissen: Wie alt ist das eigentlich? Genau hier kommt die C-14-Methode ins Spiel – ein geniales Verfahren, mit dem Archäolog*innen das Alter einst lebender Organismen bestimmen können. Und das mit Hilfe eines radioaktiven Isotops.


C-14, auch Radiokohlenstoff genannt, ist eine Variante des normalen Kohlenstoffs, die in der Atmosphäre ständig neu entsteht – durch kosmische Strahlung. Pflanzen nehmen beim Atmen (also bei der Photosynthese) Kohlenstoffdioxid inklusive C-14 auf, Tiere fressen die Pflanzen, Menschen essen beides – und so gelangt C-14 in alle lebenden Organismen.


So weit, so radioaktiv.


Der Clou: Solange ein Organismus lebt, bleibt die Menge an C-14 in seinem Körper konstant – weil ständig neues aufgenommen wird. Doch nach dem Tod stoppt die Aufnahme – und das C-14 beginnt zu zerfallen. Und zwar mit einer halbwegs zuverlässigen Uhr im Gepäck: Die Halbwertszeit beträgt etwa 5.730 Jahre. Das heißt: Nach dieser Zeit ist nur noch die Hälfte des ursprünglichen C-14 übrig.


Wenn man also misst, wie viel C-14 in einem Knochen, einem Stück Holz oder einer antiken Textilie noch vorhanden ist, kann man relativ genau sagen, wann das Lebewesen gestorben ist. Mit der C-14-Methode lassen sich Alter von bis zu 50.000 Jahren bestimmen – perfekt für Archäologie, Paläontologie und Klimaforschung.


Ein Beispiel:


Die berühmte Gletschermumie „Ötzi“ wurde dank der C-14-Methode auf ein Alter von rund 5.300 Jahren datiert – also aus der späten Jungsteinzeit. Ganz schön präzise für jemanden, der vorher nur mit Pfeil im Rücken in einem Eisblock steckte.


Natürlich gibt’s auch Tücken: Die C-14-Methode funktioniert nur bei ehemals lebenden Materialien (also keine Steine, Metalle oder Keramiken selbst). Außerdem muss man Korrekturen vornehmen, weil der C-14-Gehalt in der Atmosphäre nicht immer gleich war – etwa durch Sonnenaktivität, Industrie oder Atomtests. Zum Glück gibt’s Kalibrationskurven auf Basis von Baumringen und anderen Naturarchiven.


Fazit: Die C-14-Methode ist wie eine Zeitmaschine für die Wissenschaft – sie erzählt Geschichten vergangener Leben, ohne dass sie selbst ein Wort sagen müssen. Und zeigt: Manchmal reicht ein bisschen Strahlung, um der Wahrheit tausende Jahre näher zu kommen.

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