Stell dir vor, du erfährst heute zum ersten Mal, dass „Capybaras“ die chilligsten Tiere der Welt sind – und plötzlich siehst du Capybaras überall: auf Insta, in Dokus, auf T-Shirts, vielleicht sogar im Supermarktregal (okay, das wär weird, aber who knows?). Willkommen beim Baader-Meinhof-Phänomen, auch bekannt als Frequenzillusion.
Dieses psychologische Kuriosum tritt auf, wenn dir etwas Neues zum ersten Mal bewusst wird – und du dann das Gefühl hast, es taucht plötzlich ständig auf. Spoiler: Die Capybaras waren vorher schon da. Nur dein Gehirn hat sie schlicht ignoriert.
Warum passiert das? Unser Gehirn ist ein Meister im Filtern von Informationen. Jeden Tag prasseln Millionen Sinneseindrücke auf uns ein – und wir nehmen nur das wahr, was für uns (scheinbar) relevant ist. Sobald wir also einem Begriff, einer Person oder einem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken, bekommt es automatisch ein mentales VIP-Ticket. Das Resultat: Wir merken es öfter. Nicht weil es häufiger vorkommt – sondern weil wir jetzt hinschauen.
Fun Fact: Der Name „Baader-Meinhof-Phänomen“ kommt nicht etwa von Psycholog:innen – sondern aus einem Internetforum der 1990er. Dort berichtete ein User, dass ihm der Begriff „Baader-Meinhof-Gruppe“ (eine deutsche linksextreme Terrorgruppe der 1970er) plötzlich überall begegnete, kurz nachdem er erstmals davon gehört hatte. Der Name blieb hängen – obwohl Fachleute heute lieber von „Frequenzillusion“ oder „kognitiver Verfügbarkeitsverzerrung“ sprechen. Klingt halt nur nicht halb so catchy.
Das Baader-Meinhof-Phänomen ist also weniger ein echtes Paradoxon als eine geniale Illusion unseres Aufmerksamkeits-Systems. Es zeigt, wie sehr unser Gehirn selektiv arbeitet – und wie leicht es uns vorgaukeln kann, dass die Welt sich um unsere Gedanken dreht. Irgendwie schmeichelhaft, oder?