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Impressionismus

Eine neue Sicht auf Licht und Augenblick

 

Erfahre mehr über die Künstler, die diesen Stil geprägt haben

Der Impressionismus entstand in einer Zeit, in der die Kunstwelt von groß angelegten Historiengemälden, detailverliebten Portraits und strengen akademischen Konventionen geprägt war. Doch dann wagten einige junge Künstler in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Revolution: Sie wollten nicht länger die Wirklichkeit eins zu eins abbilden, sondern sich ganz auf den flüchtigen Augenblick und seine Lichtwirkung konzentrieren. Statt in Ateliers zu verharren, zogen sie mit Staffelei und Farbe hinaus in die Natur. Sonnenaufgänge über Häfen, Szenen im Stadtpark oder Menschen, die beim Flanieren in ein Sonnenlicht getaucht waren – genau diese Eindrücke wollten sie mit schnellen, lockeren Pinselstrichen auf der Leinwand festhalten. Das Licht sollte ungebremst pulsieren und das Werk spontan und lebendig wirken.

Wenn du ein typisches Bild dieser Strömung anschaust, fallen dir oft helle und leuchtende Farben auf. Schwarz wurde vielerorts gemieden, denn die Impressionisten glaubten, dass Schatten nicht bloß finster sind, sondern sich aus subtilen Farbabstufungen zusammensetzen. Beobachtest du zum Beispiel ein Gesicht im Abendlicht, entdeckst du darin Blau, Rosa und leichte Gelbtöne, statt einheitlicher, dunkler Schattierungen. Für die Maler, die diese Technik prägten, lag genau darin der Schlüssel zum Durchbruch: Sie lösten sich vom vorgegebenen Farbspektrum und erarbeiteten sich eine neue Freiheit, in der das Spiel des Lichts das zentrale Thema ihrer Kunst wurde.

Ein großer Einfluss kam dabei von der Erfindung verschließbarer Farbtuben, die es ihnen erlaubte, spontan ins Freie zu gehen, ohne sich um mühsame Vorbereitungen im Atelier zu kümmern. Das „Pleinair“-Malen wurde mehr als eine Technik – es entwickelte sich zu einem Lebensgefühl. Statt ausgeklügelter Kompositionen sahen die Künstler ihre Umwelt plötzlich als flüchtige Momentaufnahme, die auf der Leinwand ein eigenes Eigenleben entwickelte. Viele Werke wirken beinahe wie Schnappschüsse. Bildelemente sind angeschnitten, Menschen bewegen sich scheinbar zufällig, und keine Spur von den peniblen Entwürfen, die ältere Gemälde oft dominiert hatten.

Gerade diese Neuerungen führten zu heftigen Diskussionen. In Ausstellungen wurden die Bilder der Impressionisten zunächst belächelt und kritisiert. Doch ihr Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Galerie-Besucher waren fasziniert von der neuen Frische und der scheinbar spielerischen Leichtigkeit, die manche als skandalös und andere als genial empfanden. Rund um Paris und anderen europäischen Zentren bildeten sich bald Gruppen von Künstlern, die sich gegenseitig inspirierten und weiterentwickelten. Sie experimentierten mit wechselndem Tageslicht, verschiedenen Jahreszeiten und Wetterstimmungen, um die Effekte auf Himmel, Wasser und Landschaft zu erfassen. So entstanden Motive, die heute als Schlüsselwerke der Kunstgeschichte gelten.

Obwohl die Malerei den Kern des Impressionismus bildet, schlug diese Idee des spontanen Einfangens unmittelbarer Eindrücke in ganz unterschiedliche Kunstbereiche über. In der Musik setzten Komponisten auf schwebende Harmonien und beinahe traumhafte Klangfarben, um ähnlich flüchtige Sinneseindrücke zu erzeugen. In der Literatur entdeckten Autoren die sinnliche Momentaufnahme und ließen innere Monologe und Gefühle in den Vordergrund treten, statt auf streng lineares Erzählen zu setzen. Und auch die Fotografie machte sich die Faszination für Unschärfe und Momentaufnahmen zunutze, indem sie gezielt auf verblüffende Perspektiven und verschwommene Konturen setzte. Im Film entstanden kurze Sequenzen, in denen das Licht gleichsam tanzt und die Geschichte weniger im realistischen Sinn, sondern eher wie ein poetischer Traum erzählt wird.

Gerade in der Malerei entwickelte sich der Impressionismus allerdings besonders vielschichtig. In Frankreich brachen Maler die akademischen Strukturen auf und schufen neue Sehgewohnheiten. Doch auch in Deutschland, England, Russland oder in den nordischen Ländern nahmen Künstler die Ideen auf und passten sie ihrem eigenen Umfeld an. In deutschen Ateliers etwa vermischte sich der Impuls zu spontaner Freilichtmalerei mit realistischen oder symbolistischen Elementen, sodass ein ganz eigener Stil entstand. Andere Künstler wandten sich in ihren späteren Werken stärker dem Expressionismus zu, hielten aber oft an der unmittelbaren Erfassung von Licht und Farbe fest.

Das Spannende ist, dass viele Impressionisten sich nie vollständig von älteren Traditionen lösten. Einige blieben durchaus an Geschichten und Figuren interessiert, die auf den Leinwänden etwas erzählen sollten. Doch ihre Methode, den Pinsel frei tanzen zu lassen und Farben in Schichten nebeneinander zu setzen, ließ die Sujets weitaus lebhafter wirken. Hier verschwimmen die Konturen, da flimmert das Blau fast übergangslos ins Violett hinein. Viele Bilder werden dadurch etwas Skizzenhaftes haben, was allerdings gewollt ist, um das Lebendige und Flüchtige dieses Augenblicks spürbar zu machen.

Was dich beim Impressionismus sicher besonders begeistern könnte, ist die unerschöpfliche Vielfalt, mit der Lichtstimmungen eingefangen wurden. Manche Künstler setzten nur wenige Farbtupfer ein, um die Helligkeit eines Sommertags über einem See zu schildern, andere ließen locker gesetzte Pinselstriche so raffiniert ineinander spielen, dass das Auge aus der Ferne eine klare Szene erkennt, während sich beim Nahbesichtigen ein dynamisches Farbgeflecht zeigt. Gerade diese Technik, Motive aus der Nähe abstrakt erscheinen zu lassen, um sie aus der Distanz betrachtet aufblühen zu sehen, sorgte für großes Erstaunen und regte eine ganze Generation künstlerischer Nachfolger an.

So hat der Impressionismus nicht nur die Malerei grundlegend verändert, sondern auch eine Kultur des bewussten Hinsehens gefördert. Du lernst als Betrachter, genau wahrzunehmen, wie Lichtreflexe im Wasser tanzen, wie Wolken sich im Blau des Himmels verweben oder wie Schatten unzählige Nuancen von Grau, Blau und Violett annehmen können. Dieser neugierige und freie Blick, verbunden mit einem empfindsamen Gespür für Veränderungen, prägte die künstlerische Moderne weit über die damalige Epoche hinaus. Gerade deshalb fasziniert uns der Impressionismus bis heute: Er ist einerseits ein Abenteuer in Farbe und Licht, andererseits ein Spiegel davon, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und aus augenblicklichen Wahrnehmungen schöpferische Kraft entfalten können.

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