Du hast eine Frage zu Liebe, Sex oder Körperlichkeit, die dich beschäftigt? Hier bekommst du kompetente und einfühlsame Antworten von unserem Sexpertenteam Vicky Vagina und Peter Prengel!
Frage von Tina (18):
Ich bin Tina, 18 Jahre alt, und ich habe ein kleines "Problem". Ich masturbiere ziemlich oft und in letzter Zeit benutze ich dafür immer ungewöhnlichere Gegenstände. Angefangen hat es mit Obst und Gemüse, aber mittlerweile habe ich auch schon Sachen wie einen Gamecontroller oder eine Haarbürste ausprobiert. Ich finde es irgendwie aufregend, aber gleichzeitig frage ich mich, ob das noch normal ist. Muss ich mir Sorgen machen, dass ich irgendwann gar nicht mehr "normal" masturbieren kann und gibt es Risiken?
Antwort von Vicky Vagina:
Hey Tina, danke für deine Offenheit!
Es ist völlig normal, dass man beim Masturbieren experimentierfreudig ist und verschiedene Dinge ausprobiert. Das ist sogar ein wichtiger Teil der sexuellen Selbstfindung. Du entdeckst, was dir gefällt, was dich erregt und wie dein Körper reagiert. Dass du dabei auch mal zu ungewöhnlichen Gegenständen greifst, ist erstmal kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil, es zeigt, dass du neugierig bist und deine Lust auslebst!
Es gibt tatsächlich viele Menschen, die alle möglichen Gegenstände zur Selbstbefriedigung nutzen. Von der klassischen Gurke über Kerzen bis hin zu elektrischen Zahnbürsten - der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Solange du Spaß daran hast und es dir guttut, ist das völlig in Ordnung.
Allerdings solltest du ein paar Dinge beachten: Hygiene ist das A und O! Reinige die Gegenstände vor und nach der Benutzung gründlich, um Infektionen zu vermeiden. Am besten verwendest du zusätzlich ein Kondom, das schützt nicht nur vor Keimen, sondern verhindert auch, dass kleine Teile des Gegenstands in deinen Körper gelangen. Achte auch darauf, dass die Gegenstände keine scharfen Kanten oder spitzen Ecken haben, an denen du dich verletzen könntest. Und ganz wichtig: Höre auf deinen Körper! Wenn etwas unangenehm ist oder wehtut, brich sofort ab.
Solange du diese Vorsichtsmaßnahmen beachtest und auf deinen Körper achtest, kannst du ruhig weiter experimentieren und deine ungewöhnlichen Vorlieben ausleben. Es ist unwahrscheinlich, dass du dadurch "abstumpfst" oder nicht mehr "normal" masturbieren kannst. Dein Körper ist anpassungsfähig und wird sich immer wieder auf neue Reize einstellen können. Wenn du merkst, dass der Drang zu ungewöhnlichen Gegenständen aber überhandnimmt und zu einem Zwang wird, oder dich davon abhält, auch andere Formen der Stimulation zu genießen, dann sprich doch mal mit einer Vertrauensperson darüber oder wende dich an eine Beratungsstelle.
Antwort von Peter Prengel:
Vickys Ausführungen kann ich aus sexualwissenschaftlicher Sicht nur zustimmen. Die Verwendung von Alltagsgegenständen zur Masturbation ist ein weitverbreitetes Phänomen und in den meisten Fällen völlig harmlos. Es ist Teil der sexuellen Exploration, die insbesondere in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter stattfindet.
Interessant ist, dass die Wahl der Gegenstände oft mit bestimmten Vorlieben oder Fantasien zusammenhängt. Manche Menschen bevorzugen beispielsweise weiche, nachgiebige Materialien, andere mögen es lieber hart und fest. Die Form, Größe und Textur des Gegenstands spielen ebenfalls eine Rolle und können unterschiedliche Empfindungen auslösen. In manchen Fällen kann die Verwendung ungewöhnlicher Gegenstände auch eine Art "Kitzel" sein, ein Spiel mit dem Verbotenen oder dem Reiz des Ungewöhnlichen.
Es gibt Studien, die sich mit den Masturbationspraktiken und -vorlieben von Menschen beschäftigen. Diese zeigen, dass die Verwendung von Gegenständen gar nicht so selten ist, wie man vielleicht denkt. Allerdings wird darüber selten offen gesprochen, da es immer noch ein Tabuthema ist.
Wichtig ist, wie Vicky schon sagte, dass die Sicherheit und die körperliche Unversehrtheit gewährleistet sind. Neben der Hygiene und der Beschaffenheit der Gegenstände spielt auch die psychische Komponente eine Rolle. Wenn die Verwendung ungewöhnlicher Gegenstände zu einem Zwang wird oder andere sexuelle Aktivitäten in den Hintergrund drängt, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. In den allermeisten Fällen ist das aber nicht nötig.
Tina, ich kann dich nur ermutigen, deine Sexualität weiter zu erforschen und herauszufinden, was dir gefällt. Solange du dabei achtsam und verantwortungsbewusst bist, spricht nichts dagegen, auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja ganz neue Seiten an dir, die deine Sexualität bereichern!
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